Es wird gespielt – Kreis wartet Wochenende ab

FUSSBALL: Allzu viel sagen wollte Hans-Otto Matthey nach der Sitzung der Ständigen Konferenz am Donnerstagabend nicht. Beim Verband sieht man offenbar keinen Anlass, in den laufenden Spielbetrieb einzugreifen.

Quelle: Medienhaus Bauer

Von Olaf Krimpmann

Nicht dass Hans-Otto Matthey, der hiesige Kreisvorsitzende, und Andreas Mermann, der Vorsitzende des Kreisfußballausschusses, da falsch verstanden werden wollen: Alle Funktionäre wollen, dass der Spielbetrieb weitergeht. Aber klappt das auch? Matthey wie Mermann haben da ihre Zweifel.

Für den Fußballkreis Recklinghausen gilt zunächst: „Wir warten das Wochenende jetzt erst mal ab“, so Hans-Otto Matthey. Heißt: Gespielt wird wie geplant – sollte nicht die Zahl der Corona bedingten Spielabsagen erneut in die Höhe schießen. Am vergangenen Wochenende waren es 23 – damit lag der Fußballkreis Recklinghausen in Westfalen an der Spitze, oder liegt zumindest in der Spitzengruppe.

Aus der möchte sich der Kreis zu gerne verabschieden, deshalb wird die Entwicklung vor Ort genau beobachtet. Hilfreich kann da das Wochenende 31. Oktober/1. November sein, an dem ausschließlich Nachhol- und Pokalspiele angesetzt sind und an dem folglich nur ein stark eingeschränkter Spielbetrieb läuft.

Trotzdem: Zufrieden klingt der „KV“ nicht. „Die Gesundheit ist immer noch höher zu bewerten als der Sport“, so der 70 Jahre alte Recklinghäuser. Der weiß: Viele Kicker bekommen langsam Probleme mit ihren Arbeitgebern, die beim Sport ein Ansteckungsrisiko befürchten.

Auf überkreislicher Ebene, also von der Bezirks- bis in die Oberliga Westfalen, soll der Spielbetrieb ebenfalls wie geplant fortgesetzt werden Allerdings, und das ist eine Schlussfolgerung der Sitzung der Ständigen Konferenz, will der Verband die Vereine stärker einbeziehen, sie nochmals sensibilisieren, alle Hygienevorschriften auch tunlichst einzuhalten. Ob’s hilft, gerade in Risikogebieten wie dem Ruhrgebiet?

Die Vereine Duisburgs gehören zwar nicht dem Fußballverband Westfalen an, sie wurden in dieser Woche aber „qua Amt“ zur Untätigkeit verurteilt: Die Stadt sprach wegen der in die Höhe schießenden Corona-Zahlen ein Verbot von Kontaktsportarten in allen städtischen Hallen und auf allen städtischen Plätzen aus. Hier haben weder Kreis noch Verband, sondern die Kommune Fakten geschaffen.

„Der Verband hat das Geschehen im Blick“, versichert Hans-Otto Matthey. Letzten Endes ist und bleibt es wohl so, dass das Verbandsgebiet zu inhomogen ist, um eine allgemeingültige Entscheidung zu treffen. Noch gibt es Kreise, die so gut wie keine Spielausfälle wegen Corona zu beklagen haben. Denen stehen 23 alleine im Fußballkreis Recklinghausen am letzten Wochenende gegenüber. Für dieses Wochenende sieht die Lage vor Ort im Übrigen –noch– gut aus (siehe Info).