FUSSBALL: Heute Abend berät aber erst einmal der Verband.Es droht eine Spielpause bis ins kommende Jahr.
Quelle: Medienhaus Bauer – Foto: Koopmann
Von Olaf Krimpmann
Noch hält sich die Zahl der Spielabsagen im Fußballkreis Recklinghausen fürs kommende Wochenende in Grenzen. Andreas Mermann, der Vorsitzende des Kreisfußballausschusses, ist dennoch weit davon entfernt, Entwarnung zu geben: „Wir warten die weitere Entwicklung ab. Sollte sich die Tendenz des vergangenen Spieltags fortsetzen, könnte es auch bei uns im Kreis einen Lockdown geben.“
Ob das Fußballgeschehen in den hiesigen Kreisligen an diesem Wochenende stattfinden wird, hängt unter anderem auch davon ab, wie die Ständige Konferenz in einer Videokonferenz am Donnerstagabend entscheiden wird. Dort ist eine mögliche Zwangspause in Westfalen das einzige Thema auf der Agenda. In der Ständigen Konferenz sind neben dem Verbandspräsidium alle Kreisvorsitzenden Westfalens vertreten und damit auch der hiesige „KV“ Hans-Otto Matthey.
Andreas Mermann will dem Votum nicht vorgreifen: „Wir warten zunächst ab, was dort entschieden wird.“ Allerdings verweist der Funktionär auf die Eigenständigkeit des Kreises: „Die Zahl der Absagen in den überkreislichen Ligen hält sich noch in Grenzen, ganz im Gegensatz zu denen bei uns im Kreis.“ 23 Spiele waren am vergangenen Wochenende in den Kreisligen abgesagt worden. Mermann: „Notfalls müssten wir ausscheren, wenn es die Situation erfordert.“
Die Lage im Fußballkreis stellte sich am Mittwochmittag wie folgt dar:
– aufgrund der noch relative geringen Zahl an Spielabsagen – es liegen eine Handvoll vor – will der Kreis den Spieltag an diesem Wochenende zunächst einmal grundsätzlich durchführen.
Mermann hält Spielpause für unproblematisch
Schnellen die Absagen bis Freitag in die Höhe, könnte es zu einer sofortigen Komplettabsage kommen.
– beschließt die Ständige Konferenz am Donnerstagabend eine Saisonpause für den überkreislichen Spielbetrieb, will der Kreis selbst entscheiden, ob er sich anschließt oder ob er einen eigenen Weg wählt.
Mermann hält für den Fall eines Lockdowns eine Spielpause bis ins kommende Jahr für relativ unproblematisch: „Wir haben uns die Wetterdaten der vergangenen Jahre angeschaut: Ab Mitte Januar hat zuletzt immer gespielt werden können.“ Damit bliebe genügend Zeit, um mehr als 50 Prozent aller Punktspiele zu absolvieren.
Das ist die Vorgabe des Verbandes, damit die Spielzeit gewertet werden kann. Ist dieser Prozentsatz erreicht, gibt es Auf- und Absteiger – ganz egal, ob die Saison komplett zu Ende gespielt werden kann.
Ein Lockdown im Fußballkreis würde im Übrigen den kompletten Stillstand bedeuten. Andreas Mermann: „Ich denke, es versteht sich von selbst, dass in diesem Fall auch keine Freundschaftsspiele genehmigt werden.“
„Vereine stoßen an Grenzen – Staffelleiter auch“
Die Stimmung bei den hiesigen Staffelleitern ist mies – sagt Andreas Mermann. Grund: „Uns fehlt vielfach die Handhabe. Da die Behörden unter Dauerbelastung stehen, haben Vereine Schwierigkeiten, Bescheinigungen über Corona-Tests zu bekommen.“ Die sind laut Spielordnung notwendig, um eine coronabedingte Absage zu rechtfertigen. Mermann: „Da haben dann erst mal die Vereine mit zu kämpfen, die von Verdachtsfällen betroffen sind. Aber da melden sich dann natürlich auch die Gegner und fragen nach. Aktuell ist es einfach nicht möglich, alles bis ins kleinste Detail nachzuhalten, gerade nicht für Ehrenamtler in den Vereinen und auch unsere Staffelleiter, die ja auch ehrenamtlich tätig sind.“ Mermann appelliert: „Ich erwarte seitens der Vereine Verständnis für diese Situation.“
Dass es schwarze Schafe gebe, die die Situation auszunutzen versuchten, will der Funktionär nicht in Abrede stellen. „Aber tragt das nicht auf den Rücken unserer Staffelleiter aus.“
Was sagen Sie? Muss ein sofortiger Lockdown her im westfälischen Amateurfußball oder soll gespielt werden, so lange es geht? Stimmen Sie ab unter www.24vest.de/sport/ lokalsport