Ursprünglich hatte der FC für die beiden zeitgleich ausgetragenen Turniere in Reken sowohl die Ü32 als auch die Ü40 gemeldet, doch aufgrund wieder einmal zahlreicher Absagen standen schließlich lediglich 11 Spieler zur Verfügung. Somit entschloss man sich, lediglich mit der Ü32 anzutreten, obwohl man mit einem Durchschnittsalter von 42,5 Jahren durchaus in der anderen Konkurrenz hätte antreten können. Ähnliche Personalsorgen plagen allerdings auch andere Vereine und so rieb man sich bei der Ankunft in Reken beim Blick auf den Spielplan verwundert die Augen. Ganze 4 Mannschaften trafen sich zum sportlichen Kräftemessen und so wurde im Modus Jeder gegen jeden bei einer Spielzeit von 2×15 Minuten der Turniersieger gesucht.
Im ersten Spiel traf man auf den Gastgeber SC Reken/Hülsten. Beide Seiten hatten anfangs reichlich Sand im Getriebe und so benötigte es eine Einzelleistung von Torjäger Daniel Grabowski, der nach einem Beinschuss gegen seinen Gegenspieler für die Führung sorgte. Wenig später ein ähnlicher Treffer: Wieder düpierte „Grabbe“ seinen Gegenspieler, um anschließend trocken mit der Picke das 2:0 zu erzielen. Der Gegner hatte bis dato rein gar nichts entgegenzusetzen und so ging man mit einem verdienten 2:0 in die Halbzeitpause. Im zweiten Durchgang spielten die Hausherren nun mit, erspielten sich diverse Möglichkeiten und so kam der Anschlusstreffer zum 1:2 nicht von ungefähr. Doch auch der FC hatte mehrere Hochkaräter (O-Ton Daniel Grabowski: „In dem Spiel hätte ich mindestens 6 Tore machen können, ja müssen!“) und so war das 3:1 durch Daniel Grabowski nur eine Frage der Zeit und entsprechend folgerichtig. Das war dann auch gleichzeitig der Endstand. Mit einem Blick auf das andere Spielfeld erkannte man direkt, dass das wohl die leichteste Aufgabe am heutigen Tag bleiben sollte. „Die beiden anderen Mannschaften sind deutlich jünger und fitter!“, so die knappe Analyse und Einschätzung. Und man sollte Recht behalten. Gegen die Westfalia aus Reken war man von Beginn an in die eigene Hälfte gedrängt und kam nur gelegentlich zu Konterchancen. Die gegnerischen Stürmer verzweifelten am aufopferungsvoll kämpfenden Marler Devensivverbund und ergab sich dann doch eine Chance, war Keeper Christian Meyering zur Stelle, der ein ums andere Mal seine Klasse zeigen durfte. Vorn war Daniel Grabowski zumeist auf sich allein gestellt, sorgte aber wie gewohnt für viel Gefahr vor dem Tor. Die größte Möglichkeit blieb ungenutzt, als er den Schlussmann umkurvte und beim Torschuss unsanft vom Verteidiger gebremst wurde. Der Schiedsrichter verweigerte aber einen möglichen Strafstoß. Nach weiteren Möglichkeiten des Gegners prognostizierte einer ihrer Spieler: „Das Spiel kann nur 1:0 für Euch ausgehen!“. Und zum Glück sollte er Recht behalten. Irek Patoka legte quer auf Dieter Thies und der setzte das Spielgerät mit links aus 12 Metern an den Innenpfosten des rechten Torwinkels. Nun wurde erfolgreich „Beton angerührt“ und man brachte die knappe Führung über die Zeit.
Da auf dem anderen Platz der SV Gescher die Gastgeber fast zweistellig deklassierte, kam es gegen eben diesen Gegner nun quasi zum Endspiel, allein mit dem Zusatz, dass aufgrund des Torverhältnisses ein Remis nicht zum Turniersieg reichen würde.
Die Partie ähnelte der vorherigen, nur der Gegner war noch spielstärker und dominierte das Spielgeschehen. Umso überraschender die Marler Führung. Daniel Grabowski setzte sich geschickt durch und traf aus spitzem Winkel. Nach diesem Treffer erhöhte Gescher den Druck und kam zum völlig verdienten Ausgleich. Und als kurz darauf der zweite Treffer der Gäste fiel, konnte einem angst und bange um den FC werden. Doch was nun folgte, war eine Energieleistung sämtlicher Beteiligten, die seines Gleichen sucht. Noch vor dem Seitenwechsel fiel das schönste Tor des Turniers: Sascha Heimbruch leitete mit einem gewonnenen Zweikampf einen Konter ein, schickte auf der rechten Seite Christoph Kohn auf die Reise, der passte per Direktabnahme punktgenau auf den langen Pfosten und Daniel Grabowski drückte zum 2:2-Halbzeitstand ein. In Halbzeit Zwo bot sich ein ähnliches Bild. Gescher blieb klar spielbestimmend und der FC kämpfte und konterte. Und das mit einer gnadenlosen Effektivität. Fünf Minuten waren noch zu spielen, da erreichte ein Ball wieder einmal Daniel Grabowski, der sich geschickt durchsetzte und auf den mitgeeilten Irek Patoka passte, der keine Mühe hatte, den erneuten Führungstreffer zu erzielen. Hinten hielt „Zerberus“ Christian Meyering mit einer eindrucksvollen Leistung seinen Kasten sauber und vorn setzte Irek Patoka mit seinem zweiten Treffer, ebenfalls nach einem Konter kurz vor dem Schlusspfiff, für das Sahne-Häubchen. Mit 4:2 siegte man folglich mit etwas Glück, viel Geschick, einer Menge Cleverness und jeder Menge Siegeswille…
Bei der anschließenden Siegerehrung gab es dann ein Novum. Da es neben dem Wanderpokal weder Geld- noch Bierpreise gab, servierte der Gastgeber kurzerhand spontan eine Runde (bzw. so viel jeder wollte) Schnaps für den Turniersieger! Weltklasse!
Und nach unzähligen weiteren Bierchen waren sich alle Marler einig: „Nächstes Jahr kommen wir wieder und verteidigen den Titel!!!“
Ergebnisse und Torschützen:
FC Marl – SC Reken-Hülsten 3:1 (3x D.Grabowski)
FC Marl – SV Westfalia Reken 1:0 (D.Thies)
FC Marl – SV Gescher 4:2 (2x D.Grabowski, I.Patoka)
Kader FC Marl: C.Meyering, Pi.Riegermann, I.Patoka, G.Preuß, S.Heimbruch, A.Viehweg, M.Ehlendt, C.Kohn, D.Thies, D.Grabowski