Bezirksligist FC Marl verliert binnen weniger Tage zwei beliebte und engagierte Mitglieder. Der Verein trauert um Dieter Thies und Ewald Jätschmann.
Nach Fußball steht beim FC Marl derzeit vor allem vielen gestandenen Mitgliedern so gar nicht der Sinn. Binnen weniger Tage hat der Fusionsverein zwei ebenso beliebte wie verdiente Sportkameraden verloren: Dieter Thies und Ewald Jätschmann sind verstorben – und das für alle plötzlich und unerwartet.
„Die vergangene Woche war eine schwarze Woche für unseren Verein. Wir sind zutiefst geschockt und in großer Trauer“, sagt der erste Vorsitzende des Bezirksligisten, Claus Lanczek.
Dieter Thies hat sich seit der Fusion von SpVg Marl, SG Marl und VfL Drewer im Jahr 2011 mit viel Freude und großem Engagement auf und neben dem Platz für den FC Marl engagiert. Sein Herz hing dabei vor allem an der Altherrenabteilung.
Seine beste Zeit als aktiver Fußballer im Seniorenbereich erlebte Thies wohl beim VfL Drewer.
Im Gerhard-Jüttner-Stadion gehörte er zu der in Marl legendären Dreweraner Mannschaft, die unter Trainer Uli Turowski Ende der 90er-Jahre von der Kreisliga bis in die Landesliga aufgestiegen ist.
Schon beim VfL hat Dieter Thies über das Geschehen auf dem Platz hinausgeblickt und sich für den Verein engagiert – so wie später nach der Fusion auch für den FC Marl. Jetzt ist er im Alter von nur 50 Jahren verstorben.
Seinen 70. Geburtstag hat im Dezember Ewald Jätschmann gefeiert. Der Marler ist zwar nie selbst als aktiver Kicker aufgefallen. Als Platzkassierer bei der SG Marl und dann beim FC Marl – die einzigen Sportvereine, in denen Jätschmann je Mitglied war – hat er sich in fast 40 Jahren Legenstatus erworben. Mit einem freundlichen Lachen und einen Spruch knöpfte er Marlern und Gäste-Fans das Eintrittsgeld ab. Zum runden Geburtstag im Dezember hatte Jätschmann im Gespräch mit der Marler Zeitung voller Vorfreude auf den wahrscheinlichen Aufstieg in die Landesliga im Sommer vorausgeblickt.
„Diesmal muss es klappen. Wenn wir es jetzt nicht schaffen, wann dann?“, sagte der Jubilar. Den größten sportlichen Erfolg in der noch jungen Vereinsgeschichte wird Ewald Jätschmann nun nicht mehr miterleben können, auch er ist in der vergangenen Woche verstorben. FC-Boss Claus Lanczek versichert: „Wir werden das
Andenken an beide Sportsfreunde bewahren und uns gerne an sie erinnern.“
Bericht: Thomas Braucks, Medienhaus Bauer / Marler Zeitung
Foto: Thomas Braucks, Medienhaus Bauer / Marler Zeitung