Alte Herren: Unnötige Niederlage

FC Marl Ü50 – Preußen Essen Ü50  2:4 (1:1)

-Bericht von Jupp Uhlenbruch-
FC-Betreuer Jupp Uhlenbruch sollte niemals von anderen Leuten um einen Experten-Tipp in Sachen Fußball gefragt werden, denn nach einigen Spielminuten sagte dieser zu seinem Nebenmann „Heute läuft hier alles anders, die Essener sind locker zu schlagen“, hatte man doch vor knapp zehn Monaten das erste Spiel in Essen nach relativ schwacher Leistung mit 2-3 verloren und war sich heute nach wenigen Spielminuten ziemlich siegessicher, doch zuerst kommt es immer anders, zweitens als man denkt…
Der FC begann schwungvoll, hatte bereits nach vier Minuten die erste Großchance als Stefan Ehm frei zum Kopfball kam, Essens Torhüter jedoch tauchte in die untere Ecke und hielt in Klassemanier.Drei Minuten später allerdings patze er, als Martin Seiler eine Flanke hoch vors Tor schlug, und der Keeper den Ball durch die Finger gleiten ließ, von wo er dann Rüdiger Simon genau vor die Füße fiel und dieser keine Mühe hatte aus einem Meter einzuschieben, eine frühe Führung, welche Sicherheit ins Spiel bringen sollte und der FC ließ auch nicht locker, die Chancen ergaben sich aufgrund der Feldüberlegenheit der Gastgeber zwangsläufig.Zunächst verfehlte Martin Seiler das Tor nur knapp, kurz darauf scheiterte erneut Stefan Ehm am Torhüter, genau wie nur unwesentlich später Berni Wendler mit einem Freistoß.Als kurz darauf ein Kopfball von Severin Kokoschka kurz vor Überschreiten der Torlinie noch soeben geklärt werden konnte, musste einem Angst und Bange werden, wenn man Anhänger der Gäste aus der Ruhrmetropole ist, doch weit gefehlt…quasi mit dem Gegenzug kamen die Essener zum ersten Male in die Nähe des Marler Tores, die scharfe Hereingabe fand in Thomas Börner einen unglücklichen Abnehmer, er fälschte die Kugel zum Ausgleichstreffer ins eigene Tor ab, so etwas nennt man 100%ige Effizienz aus Sicht der Gäste.
Mit einem für die Gäste sehr schmeichelhaften Remis ging es dann in die Pause, in der sich die Gastgeber vornahmen den zweiten Durchgang wieder so zu eröffnen, wie es zu Spielbeginn gewesen ist, aber leider ging der Schuss nach hinten los, denn kurz nach Wiederanpfiff leistete sich die FC-Defensive eine Anreihung von Fehlern, urplötzlich stand ein Gästestürmer frei vor Dirk Gardhoff und brachte die Gäste in Führung, wobei sich diese wohl selbst gefragt haben, wie sie es geschafft hatten das Spiel zu drehen.Wer nun glaubte die Marler würden sich gegen die drohende Niederlage aufbäumen, sah sich getäuscht.Viel zu pomadig wurden sich die Bälle im Mittelfeld zugespielt, Chancen wurden keine mehr herausgespielt, die Gäste bekamen mehr und mehr Oberwasser, ließen im Mittelfeld geschickt den Ball laufen, brachten gelegentlich ein bisschen Härte mit ins Spiel (Rüdiger Simon und Martin Seiler können ein Lied davon singen) und agierten aus einer tief stehenden Abwehr und fuhren ihrerseits den ein oder anderen Angriff.Das Jörg Overdieck dann doch der Ausgleich gelang, war der Tatsache geschuldet, dass Essens Torhüter einen Schuss von Severin Kokoschka nach vorne hin abklatschen ließ, wo „O“ goldrichtig stand und das Leder über die Linie drückte…sollte doch noch einmal eine Wende erfolgen?
Mitnichten, denn nur zwei Minuten später verfiel die Marler Abwehr in kollektiven Tiefschlaf, vier Abwehrspieler waren nicht in der Lage einen Angreifer entscheidend zu stören, der schoss irgendwann mal aufs Tor, Dirk Gardhoff konnte das nasse Leder nur prallen lassen und ein Gästestürmer bedankte sich und schob zur neuerlichen Führung für die Preußen ein.Noch immer war aber genügend Zeit noch einmal ins Spiel zurückzufinden, aber an diesem Tage war der FC scheinbar nicht in der Lage dazu, im Gegenteil, die Aktionen waren nun zerfahren und wirkliche Gefahr drohte dem Gästetor nicht mehr, obwohl man anmerken sollte, dass sie gegen Ende der ersten Hälfte schon den Torwart verletzungsbedingt durch einen Feldspieler ersetzen mussten, hier wäre es ratsam gewesen auch mal aus der Ferne aufs Tor zu schießen…leider wurde diese Option nur in ganz seltenen Fällen versucht wahrzunehmen.
Fünf Minuten vor Spielende wurde dann Dirk Gardhoff noch böse überrascht, als die Essener noch zu ihrem vierten Treffer kamen, einer der Gästespieler zog einfach mal aus spitzem Winkel ab, Gardhoff hatte hier wohl mit einer Flanke gerechnet, jedoch schlug der Ball im kurzen Eck ein.Wenn es halt schlecht läuft, dann läuft es halt schlecht.
Selbst als der sehr umsichtig pfeifende Schiedsrichter einen Essener Spieler, der während des gesamten Spieles sowohl verbal als auch durch seine  rustikale Art einzusteigen, auf sich „aufmerksam“ machte, mit Gelb-Rot vom Platz stellte, kam der FC Marl nicht mehr ins Spiel zurück.Auf eine weitere Rote Karte gegen die Gäste nach Kopfstoß gegen Rüdiger Simon verzichtete der Schiri jedoch, pfiff stattdessen das Spiel ab.
Mit 2-4 haben die FC-Oldies ein Spiel verloren, von dem man nach 30 Minuten niemals hätte glauben können, das man es aus der Hand gibt, aber durch viele individuelle Fehler machte man den gewiss nicht übermächtigen Gegner unnötig stark und verlor unter dem Strich völlig verdient nach enttäuschender Leistung im zweiten Durchgang.

Aufstellung:
D.Gardhoff, G.Preuß, T.Börner, F.Kurschatke, F.Tollkamp, M.Seiler, J.Overdieck, R.Simon, B.Wendler, U.Meister, S.Ehm, S.Kokoschka, D.Thies, V.Kuzaj

Tore:
1-0 R.Simon
1-1 T.Börner (Eigentor)
1-2
2-2 J.Overdieck
2-3
2-4