Bleibt er? Wechselt er zur Spvgg. Erkenschwick? Kommt gar ein anderer Klub um die Ecke? Mit einem Angebot, das Thomas Falkowski nicht ausschlagen kann? Der Trainer des FC Marl war in den vergangenen Wochen jedenfalls eine der spannenden Personalien im Fußballkreis.
Jetzt nicht mehr: Wie der FC Marl mitteilt, hat Falkowski seinen Vertrag beim Landesligisten um ein Jahr verlängert. „Thomas ist auch in der Saison 2025/26 unserer Trainer“, sagt Dario Gedenk, der Sportliche Leiter. Der 41-jährige Trainer ist 2022 zum damaligen Bezirksligisten gekommen und hat den Klub nach der Vizemeisterschaft 2023 im vergangenen Jahr in die Landesliga gecoacht. Aktuell ist der FC Marl Tabellenzweiter der Staffel 3 und besitzt noch alle Chancen auf den Aufstieg in die Westfalenliga.
Dass Falkowski zwischenzeitlich als Kandidat bei der Spvgg. Erkenschwick galt, auch ein Gespräch mit Toni Kotziampassis, dem Sportlichen Leiter des Oberligisten führte, das nahmen beim FC Marl alle sportlich gelassen hin. Bin hin zum Vereinsboss. „Wenn ein Oberligist anruft und dann auch noch die Spvgg. Erkenschwick, dann hört man sich das als Trainer an. Das ist selbstverständlich“, sagt Claus Lanczek.
Vor drei Wochen, nach dem Gewinn der zweiten Hallenstadtmeisterschaft in Folge, lagen sich Klubchef und Trainer glücklich in den Armen. Zu der Zeit war der Verein bereits mit Falkowski im Gespräch. „Was das Sportliche angeht, habe ich mich mit Thomas auf die wichtigsten Punkte für die weitere Zusammenarbeit verständigt“, berichtet Dario Gedenk. In dieser Woche nun folgten die finalen Gespräche mit dem Vorstand. Ergebnis: „Falke“ bleibt und geht beim FC Marl im Sommer in seine vierte Saison.
Dabei ist beim FC Marl allen klar: Mit der weiteren Verpflichtung Falkowskis ist auch ein Anspruch verbunden. Der Coach ist im Verein beliebt, diskutiert nach Spielen mit Mitgliedern und Anhängern bei einem Pils im Vereinsheim gern über Fußball – aber allzu gemütlich wird es intern unter seiner sportlichen Leitung nicht zugehen. Der 41-Jährige will seine Mannschaft verbessern und angreifen.
Der Sportliche Leiter geht da mit. „Das sehe ich ähnlich wie Thomas“, sagt Dario Gedenk. „Wenn wir das hier schon machen, dann wollen wir auch sportlich so erfolgreich sein wie möglich. Sonst könnten wir irgendwo in der Kreisliga um die goldene Ananas kicken.“
Inzwischen werde der Verein zu Turnieren wie dem Cranger-Kirmes-Cup oder dem Mitternachtscup eingeladen. Mehr als zehn Jahre lang war das kein Thema für den 2011 aus der Taufe gehobenen Fusionsklub. „Dass wir jetzt als ambitionierter Verein wahrgenommen werden, das freut uns alle“, so Gedenk.
Was nicht bedeutet, dass der FC Marl schon in dieser Saison auf Biegen und Brechen in die Westfalenliga aufsteigen will – trotz der starken Vorrunde und Platz zwei. „Als Aufsteiger wäre es aus unserer Sicht utopisch, eine solche Forderung zu stellen“, sagt Dario Gedenk. „Wenn es klappen sollte, nehmen wir das gern mit. Wenn nicht, wollen wir aber im nächsten Jahr um den Aufstieg mitspielen.“ So hätten es Klub und Trainer verabredet.
Beim FC Marl soll es nun zügig weiter gehen mit Personalentscheidungen. Ganz oben auf der Liste des Vorstands: die Gespräche mit Florian Lingner und Ramon Kral, die Übungsleiter der zweiten und der dritten Mannschaft. Beide sind dem Fusionsklub seit Jahren eng verbunden sind. Dazu kommen die Verhandlungen mit Spielern. Sportchef Dario Gedenk will in Kürze die ersten Verlängerungen aus dem Landesliga-Kader melden.
Bericht: Thomas Braucks, Medienhaus Bauer