Den SV Vestia Disteln hat‘s zum zweiten Mal in dieser Saison erwischt, der FC Marl kommt ins Rollen: So ist das Kreisderby in der Bezirksliga 14 gelaufen.
Quelle: Medienhaus Bauer, Bild: Jochen Sänger
In einem Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten hat der FC Marl am Sonntag beim SV Vestia Disteln 3:1 (0:0) gewonnen. Die Gäste hatten in der ersten Hälfte mächtig unter Druck gestanden, die Begegnung dann aber gegen die in der Deckung verwundbaren Hausherren noch gedreht. Damit belegt der FC Marl jetzt den dritten Tabellenplatz.
Mani Mulai, Trainer des FC Marl, durfte sich am Ende selbst für seine Taktik gratulieren: „Wir wissen um die Distelner Offensivstärke, wollten zunächst nur kein Tor kassieren und dann in der zweiten Halbzeit selbst die Initiative übernehmen. Das Gegentor war nicht eingeplant, und es ging heute auch nicht darum, schön zu spielen.“
Beide Mannschaften mosern über den Schiri
Sein Gegenüber Jörg Breski lobte seine Mannschaft, die alles versucht habe und für deren Entwicklungsprozess die Begegnung sehr wichtig gewesen sei. Warum die Begegnung nach der eigenen Führung gekippt war, konnte der Vestia-Coach auch nicht nachvollziehen. Beide Übungsleiter monierten die Spielleitung durch Schiedsrichter Stöttelder, am Ende war die Distelner Kritik lauter.
Disteln hatte die Gäste in der Anfangsphase fast erdrückt. Timo Schmidt vergab zwei Mal aus spitzem Winkel (2., 5.); Philipp Müller zielte aus 16 Metern nicht genau genug. Der FC Marl hatte erhebliche Probleme im Spielaufbau, operierte zunächst fast nur mit langen Bällen.
1:0 – Cornelius schlägt wieder zu
Trotzdem gab es die erste richtige Aufregung auf der anderen Seite. Niklas Trakowski erwischte Patrick Siegle an der Strafraumlinie, aber der Referee ließ weiterlaufen (27.). Immerhin bedeutete die strittige Szene, dass die Gäste die Begegnung nun ein wenig offener gestalten konnten. Die zweite Hälfte startete dann mit einem Paukenschlag.
Miguel Cornelius drehte sich geschickt und überraschte Marls Keeper Jonas Gröner mit einem platzierten, aber nicht unhaltbar wirkenden Distanzschuss (48.). Saisontor Nummer acht. Die Gäste benötigten rund zehn Minuten, um sich vom 0:1 zu erholen. Ein Fehler des bis dahin überragenden Daniel Koseler lud Dario Gedenk zum Ausgleich ein, aber der Flügelmann schloss (noch) zu ungefährlich ab.
Ahmed Bakare vollendet eiskalt
Vor dem 1:1 setzte sich Ahmed Bakare grenzwertig gegen Felix Altehage durch. Weil eine Absicherung fehlte, hatte der schnelle Marler danach freie Bahn und vollendete eiskalt (68.). Disteln reagierte wütend, hatte aber nicht mehr so klare Aktionen wie vor dem Wechsel. Stattdessen bewies Patrick Siegle seine fußballerische Klasse.
Der FC-Routinier dribbelte sich von rechts fast auf der Grundlinie durch und spielte dann perfekt zurück auf Dario Gedenk, der aus kurzer Distanz zum 2:1 erfolgreich war (77.). Jetzt hatten die Gäste das Spiel, das sie wollten. Im Zentrum standen Niklas Seel und Fabian Kudlek sicher; vorne warteten Bakare, Gedenk und der eingewechselte Maximilian Kadura auf Kontersituationen. Die letzte davon nutzte Bakare, der sich erneut nicht ganz astrein durchgesetzt hatte, im Zusammenspiel mit Gedenk zum 3:1.