(Bericht von Bernd Wendler)
Mit einigen Vorschusslorbeeren gestartet, zwischendurch fast abgestürzt, um dann am Ende doch sogar verdient zu gewinnen.
So das kurze Fazit eines kuriosen Turniers. Dabei schaffte man sogar das Kunststück, mit einem negativen Torverhältnis zu triumphieren
Ausgenommen der Neunmeter in den beiden Finals standen 16 geschossenen Treffern, 18 Gegentore! entgegen.
Aber der Reihe nach. Schon Spiel 1 war eine Ulknummer. Obmann Wendler hatte die Idee, alle Offensivcracks auf einmal aufzustellen um ein Zeichen zu setzen.
Von allen guten Geistern verlassen, lief man nach vorn, die Defensive komplett zu vergessen und es kam, was kommen musste: Ein Konter und der VfB Hüls 2
lag 1:0 vorn. Es wurde reagiert, umgestellt und mit einer vernünftigen Defensive, das Spiel gedreht. Über ein 3:1(Schröder, Kramer, Müller) und 5:3(Drews, Walter) in Führung liegend, kassierte man noch das 5:4 und konnte froh sein, die Partie nach Hause zu schaukeln. Auch TuS Sythen machte den Marlern das Leben schwerer, als es ihnen lieb war. Zwar ging man schnell mit 2:0 in Führung (Klimesch, Kramer) aber nach dem Anschlusstreffer der Halterner begann wiederholt das grosse Flattern. Auch das 3:1 durch Patty Walter brachte nur kurzfristig Luft. Wieder brachte der FC das Ergebnis mit Dusel über die Zeit, aber es war klar, mit dieser Leistung hat man gegen die beiden abschliessenden Gegner keine Chance. Doch nun rissen sich die Jungs endlich am Riemen. Die 2:0 Führung gegen Sinsen ging absolut in Ordnung (Walter, Schröder)
Ein kurzes Nickerchen in der Hintermannschaft brachte den TuS 05 wieder auf 2:2 heran, doch die Tore von Thommy Drews und Patty Walter besiegelten den verdienten Sieg.
Somit waren die Jungs von der Hagenstrasse schon für das Halbfinale qualifiziert. In der abschliessenden Partie ging es gegen den TSV nur noch um den Gruppensieg. Ein Unentschieden hätte dafür gereicht. Leider gab es nicht nur eine Niederlage, man wurde mit 0:7 regelrecht aus der Halle geschossen. Das grenzte schon an Selbstaufgabe und war einfach nur peinlich.
Das Gute an solchen Geschichten ist aber meistens, das man sich nicht mehr grossartig motivieren muss. Jetzt kamen die Marler richtig ins Turnier.
Im Halbfinale stand der VfB Hüls 1 gegenüber. Es entwickelte sich ein klasse Spiel, indem die Hülser den besseren Start erwischten und in Führung gingen.
Ein Eigentor musste herhalten um den Ausgleich zu erzielen, der allerdings war verdient. Trotzdem ging der VfB wieder in Front, aber auch nun zeigte der FC Moral.
Patty Walter erzielte das vielumjubelte 2:2. Der Fusionsclub drängte auf den Sieg, der VfB hingegen wollte nur noch das Neunmeterschiessen mit dem vielleicht renommierteren Torwart Emu Schmid. Aber sie hatten nicht mit der Katze vom Bosporus gerechnet. Hasan Onat, seines Zeichens Schnapper vom FC, hatte im Turnier überwiegend damit zu tun, das Leder aus dem Tor zu fischen. Jetzt aber, wuchs er über sich hinaus. Obwohl es nach Michi Dölls verschossenem Neunmeter und der 3:2 Führung für Hüls schon schlecht aussah: Patty Walter glich aus und Hasan konnte den ersten Neuner abwehren. David Schröder brachte den FC erstmals in Führung. Als Onat danach den zweiten Penalty entschärfen konnte, wusste jeder, bei wem er sich für den Finaleinzug bedanken konnte.
Endspielgegner war kein Geringerer als der Alptraum der Vorrunde, der TSV.
Es waren noch keine zwei Minuten gespielt, da stand es schon wieder 2:0 für die Hülser. Sollte sich das Debakel wiederholen?
Was aber nun passierte, war einfach nur sensationell. Jeder feuerte den anderen an und riss sich den Allerwertesten auf.
Walter war es vorbehalten die Jungs erneut in die Spur zu bringen, 1:2. Schröder krönte zudem mit dem 2:2 seine starke Leistung an diesem Tag.
Das Spiel war längst gekippt. Dennoch musste erneut der Vergleich vom Strafstosspunkt herhalten, um den Turniersieger zu ermitteln.
Und wer anderes, als Hasan Onat sollte hier wieder Geschichte schreiben. Es brauchten gar nicht alle Schützen ran. Kevin Kramer mit dem 3:2 und zum x-ten male Walter, bei zwei abgewehrten Neunmetern von Hasan san, brachte die Halle in Ekstase. Eine mehr als durchwachsene, aber am Ende doch leidenschaftliche Leistung und die Titelverteidigung war geschafft.
FC Marl:
Onat, Plitzko, Müller, Klimesch, Kramer, Wendler, Drews, Döll, Schröder, Walter
Spiele Vorrunde:
FC Marl 2 – VfB Hüls 2 5:4 (Schröder, Kramer, Müller, Drews, Walter)
FC Marl 2 – TuS Sythen 3:1 (Klimesch, Kramer, Walter)
FC Marl 2 – TuS 05 Sinsen 4:2 (Walter, Schröder, Drews, Walter)
FC Marl 2 – TSV Marl Hüls 0:7
Halbfinale:
FC Marl 2 – VfB Hüls 1 4:3 n.N. (2:2) (ET, Walter, Walter Nm., Schröder Nm.)
Finale:
FC Marl 2 – TSV Marl Hüls 4:2 n.N. (2:2) (Walter, Schröder, Kramer Nm., Walter Nm.)