Das Hinspiel hat keine große Aussagekraft

Quelle: Medienhaus Bauer

FUSSBALL: Die Restserie der Bezirksliga startet mit einem Derby. Das Rückspiel beim VfB Hüls steht nur noch wenig im Zeichen des 8:0 des FC Marl in der ersten Begegnung. Auch das Meisterschaftsrennen spielt hinein.

Von Sebastian Schneider, Marl

Schmerzlich seien seine Erinnerungen an den 25. August letzten Jahres, sagt Hakan Simsir. Damals musste der Fußball-Abteilungsleiter des VfB Hüls an der Hagenstraße mitansehen, wie „seine“ Mannschaft mit 0:8 beim FC Marl unterging. „Die Höhe, aber auch die Haltung der Mannschaft waren nicht das, was wir erwartet hatten.“ Dass die Köpfe der Hülser Spieler schon nach den ersten Gegentreffern nach unten gingen, überraschte nicht nur Simsir, denn schließlich hatte der VfB sich für die Saison nach dem Katastrophenjahr in der Landesliga viel vorgenommen, war mit einem Sieg in Kirchhellen und einem Unentschieden gegen Suderwich auch zumindest akzeptabel gestartet.

Aber es kamen wohl an diesem Tag mehrere Sachen zusammen. „Der VfB ist ein guter Verein. Die Mannschaft hat damals einfach einen schwarzen Tag erwischt. Bei uns hingegen klappte alles“, sagt Claus Lanczek, der Vorsitzende des FC Marl im Blick zurück.

Damals konnte das wie ein klares Indiz dafür gewertet werden, dass 1.) der FC Marl der große Favorit auf den Meisterschaftstitel war und 2.) Landesliga-Absteiger VfB Hüls sich noch nicht wieder berappelt hatte. Heute wird es anders gedeutet. „Vielleicht war diese Niederlage gar nicht so schlecht“, sagt Hakan Simsir. „Manchmal braucht man einen Dämpfer.“ Aktuell jedenfalls präsentiere sich die Mannschaft ganz anders, wie am Dienstag noch im letzten Testspiel zu beobachten gewesen sei: „Die Laufbereitschaft ist bei allen da.“ In den Spielen unter Trainer Christoph Schlebach hat sich der VfB auf Platz vier vorgearbeitet, was die Zielsetzung Platz drei bis sechs erfüllt. Die Hülser können am Sonntag also befreit aufspielen.

Etwas anders sieht es beim FC Marl aus: „Vielleicht hätten wir uns die Tore gegen den VfB besser für die Spiele aufgespart, die wir danach verloren haben“, sagt Claus Lanczek. Der immer wieder von personellen Problemen zurückgeworfene FCM verlor das Spitzenspiel beim Erler SV und ließ abreißen, der Rückstand beträgt momentan sieben Punkte. Heißt auch: Eine Niederlage beim VfB kann sich der Tabellenzweite eigentlich nicht leisten, wenn er Erle noch abfangen will. Kurzum: Vom Hinspiel kann man wohl keine Rückschlüsse auf Sonntag ableiten.

Allenfalls, dass die Hülser bis in die Haarspitzen motiviert sein dürften. „Wenn du beim Lokalrivalen so deutlich verlierst, dann brennst du natürlich darauf, im Rückspiel zumindest ein gutes Ergebnis zu erzielen“, sagt er. Hakan Simsir geht fest davon aus, dass alle Hülser Spieler alles in die Waagschale werfen werden. Trotzdem sind die Marler für ihn immer noch klarer Favorit. „Bei dieser starken Mannschaft…“, sagt er.

Sowohl Lanczek als auch Simsir freuen sich auf ein spannendes Derby – das für sie aber zur falschen Jahreszeit kommt. „Das ist ein Spiel, auf das sich der ganze Marler Fußball freut“, sagt er. „Aber es braut sich ja schon das nächste Gewitter zusammen. Das wird sich vielleicht auf die Spielanlage der Mannschaft, auf jeden Fall aber auf die Zuschauerzahl auswirken.“ Ein wenig neidisch ist Hakan Simsir da schon, dass der FCM im August beim Hinspiel bei hohen Temperaturen und Sonnenschein rund 400 Zuschauer begrüßen konnte. „Da hat der VfB ein bisschen Pech. Das war vor zwei Jahren schon so: Das Hinspiel war an der Hagenstraße im Sommer, das Rückspiel im Februar bei uns.“

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