Der FC Marl weiß, wo er herkommt! Beim offiziellen Landesliga Aufstiegsfest am Samstag verdeutlichten Vorstand und Trainer, dass an der Hagenstraße trotz des großen sportlichen Ehrgeizes niemand die Bodenhaftung verliert. Geradezu programmatisch wurde der Erfolg bei Bier und Bratwurst ohne großes Tamtam zelebriert.
Hinter dem jungen Klub, der bekanntlich vor 13 Jahren aus der Fusion der SpVg. Marl, der SG Marl und des VfL Drewer entstanden ist, liegt das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte. Vorsitzender Claus Lanczek bezog in seine Gratulation auch die 2. Mannschaft mit dem Klassenerhalt in der Kreisliga A und die Drittvertretung für den Aufstieg in die Kreisliga B ein.
Der Vereinschef beschwor das Wir-Gefühl im Klub und dankte den Vorstandskollegen und den vielen ehrenamtlichen Helfern sowie den Sponsoren für ihre Unterstützung. Im Mittelpunkt der Feierstunde standen die Spieler, die das Meisterstück schon Mitte April, also rekordverdächtig früh, gefertigt hatten.
Geschäftsführer Frank Tollkamp stellte alle Spieler des Aufstiegskaders vor. Angefangen bei Torhüter Jonas Gröner, den er selbst bei den Minikickern trainiert hatte, bis zu Dario Gedenk, der verletzungsbedingt in die Sportliche Leitung wechselt und gemeinsam mit Trainer Thomas Falkowski das Team für die neue Saison zusammenstellt.
„Falke“ blickte in einer spontanen Ansprache auf die Erfolgssaison zurück. Die Entscheidung, Kim Völkel ins Abwehrzentrum zu beordern und ihn zum Mannschaftskapitän zu machen, sei ein wichtiger Baustein gewesen, nachdem Innenverteidiger Mike Jordan kurz vor dem Start der Vorbereitung zur Spvgg. Erkenschwick gewechselt war.
Der Kantersieg zum Auftakt in Zweckel machte dann den Weg frei. „Wir haben alle Gegner niedergerungen und konnten uns dabei auf unsere Bank verlassen“, freute sich der Coach und nannte als Beispiel das Spitzenspiel bei Horst 08, das durch ein Tor von Joker Art Lushi in der 90. Minute entschieden worden war.
Der Trainer versprach, „dass wir ab dem 2. Juli wieder Vollgas geben“. Schließlich ist der Fusionsverein in der neuen Saison die Nummer 1 in der Stadt, wie die Vertreter der anwesenden Marler Klubs in ihren Grußbotschaften neidlos anerkannten. Der Zusammenschluss im Jahr 2011 nahm eine zentrale Rolle in der Ansprache von Bürgermeister Werner Arndt ein.
„Das war ein richtungsweisender Schritt“, blickte das Ehrenmitglied des künftigen Landesligisten auf die Vorgeschichte der Fusion zurück und lobte, dass der „neue“ Verein von Beginn an einen Schwerpunkt auf die Jugendarbeit gelegt habe. Die zurückliegende Saison bezeichnete der Bürgermeister als „phänomenal“ und den Aufstieg als „grandios“.
Die Vorlage von Werner Arndt, der in seiner Ansprache auf den Erfolgsweg von Vorgänger-Meister Vestia Disteln mit dem Durchmarsch in die Westfalenliga anspielte, mochten weder der Vorstand noch der Trainer des FC Marl verwandeln. Ganz im Sinne von Walter Dudler: Der frühere Fachwart mahnte die Schwarz-Weißen dazu, stets bescheiden zu bleiben.
Bericht und Foto: Jochen Sänger, Medienhaus Bauer