„Über unsere Chancenverwertung legen wir mal lieber den Mantel des Schweigens“, sagt Trainer Mani Mulai. Der FC Marl gewinnt in Gelsenkirchen und erwartet jetzt BV Rentfort zum Spitzenspiel.
Quelle: Medienhaus Bauer, Foto: Thorsten Schlabitz
Mit einem glanzlosen 3:1 (2:1) Erfolg im Auswärtsspiel beim Kellerkind Westfalia Gelsenkirchen fährt der FC Marl in der Bezirksliga 14 seinen ersten „Dreier“ auf fremdem Geläuf ein. FC-Coach Mani Mulai war aber wenig begeistert von der Vorstellung seiner Elf: „ Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht, spielerisch haben wir sicherlich noch viel Luft nach oben.“
In der Anfangsphase war der Titelkandidat aus Marl, auf dem weitläufigem Grün am Gelsenkirchener Trinenkamp um Spielkontrolle bemüht, fand allerdings kein Schlupfloch im engmaschigen Abwehrnetz der Gastgeber. Erst eine Standardsituation brachte den erwünschten Erfolg, als FC-Kapitän Fabian Kudlek eine scharf getretene Ecke von Niklas Baf mit dem Kopf in die Westfalia-Maschen lenkte – 0:1 (22.).
Gäste noch im Freudentaumel
Beim direkten Gegenzug befand sich die Gästeabwehr noch im kollektiven Freudentaumel: Stürmer Furkan Kocagöz tauchte allein vor FC-Goalie Jonas Gröner auf und traf zum 1:1 (23.). Die Mulai-Truppe leistete sich viel zu viele Unkonzentriertheiten und Ungenauigkeiten im Spielaufbau gegen die spielerisch sehr limitierten Gelsenkirchener. Mani Mulai: „Wir haben den Gegner durch unsere Fehler immer wieder starkgemacht und keine Ruhe in unser Spiel bekommen“.
Zum Glück hatte Mittelfeldmotor Fabian Kudlek sein Visier richtig eingestellt und erzielte mit einem 18-Meter Schuss die Halbzeitführung für die Gäste aus Marl (32.).
Direkt nach Wiederbeginn bot sich Louis Sliwa die große Möglichkeit, die Führung weiter auszubauen: Er schoss das Leder aber aus kurzer Entfernung über den Querbalken (48.). Auch in der Folgezeit ließ der FC Marl eine gute Möglichkeit nach der anderen verstreichen. Mittelfeldregisseur Niklas Baf scheiterte erst an Westfalia-Keeper Simon Bialas (60.) und anschließend mit einem Freistoß am Aluminium (74.).
Wilhelm trifft in der Nachspielzeit
Auch Fabian Kudlek und nochmals Louis Sliwa konnten bei ihrer Doppelchance die Nerven des Marler Anhangs nicht beruhigen (81.). Erst in der Nachspielzeit sorgte der unermüdliche Paul Wilhelm für die Entscheidung. Trainer Mani Mulai: „Wir hätten schon viel früher für klare Verhältnisse sorgen müssen, aber über unsere Chancenverwertung legen wir heute mal lieber den Mantel des Schweigens.“
Aber im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten BV Rentfort am nächsten Spieltag bedarf es einer enormen Leistungssteigerung, um die Punkte an der Hagenstraße zu behalten und in der Tabelle weiter oben dranzubleiben.