Alte Herren: Ü32/40 siegt gegen starken Gegner

FC Marl – SV Hullern 7:2 (3:0)

Abwehrchef Andreas “Ömmes” Viehweg brachte es nach dem Abpfiff auf den Punkt: „Die waren schon sehr stark, wir haben nur immer zum richtigen Zeitpunkt die Tore geschossen!“
In der Tat traf die Ü32/40 auf eine spielstarke Mannschaft aus Hullern, das Endergebnis von 7:2 (3:0) spiegelt nicht unbedingt die Kräfteverhältnisse am heutigen Tage wieder. Aber der Reihe nach:
Personell glich die Aufstellung wie so oft einer Wundertüte. Zahlreiche Absagen ließen den Kader letztendlich auf 13 Spieler schrumpfen, Mark Lampka (seines Zeichens ehemaliger Torhüter) sollte im Feld sein Debüt im FC-Dress geben.
Von Beginn an ergriffen die Gäste aus der Seestadt die Initiative und erarbeiten sich ein optisches Übergewicht. Konsequent auf Abseits spielend befand sich deren Abwehrkette fast durchgehend nahe der Mittellinie und der FC hatte Probleme, ein probates Mittel dagegen zu finden. Entweder schnappte die Abseitsfalle erfolgreich zu oder der Schiedsrichter ignorierte arrogant den Tatbestand des passiven Abseits („es ist völlig egal, wer zum Ball geht!“). Die erste Chance des Spiels vergab Sebastian Thiem nach wenigen Minuten. Nach einem der häufigen „langen Bälle“ setzte er sich zunächst geschickt gegen seinen Gegenspieler durch, konnte aber in letzter Sekunde am Abschluss gehindert werden. Kurz darauf verletzte sich René Rembowicz, der danach nicht mehr weiterspielen konnte. Nach 10 Minuten dann die etwas überraschende Führung der Gastgeber. Mit den besten Wünschen im Gepäck wurde Ibo Gülgün auf die Reise geschickt, nahm seinem Gegenspieler mehrere Meter ab und marschierte Richtung gegnerisches Gehäuse. Im Strafraum angekommen düpierte er seinen Gegenspieler mit 2 Haken, um im Anschluss ebenso trocken wie sehenswert zum 1:0 einzuschießen. Der Scorer-Punkt geht an dieser Stelle ganz klar an den Marler Keeper.
Hullern ließ sich vom zweiten Gegentreffer nicht beeindrucken, rannte weiter an, biss sich aber an der am heutigen Tage glänzend aufgelegten Defensive die Zähne aus. In Minute 18 durfte Schlussmann Sascha Heimbruch jubelnd die Arme hochreißen. Nach seinem langen Abschlag kam es erneut zum Duell zwischen Ibo Gülgün und seinem Gegenspieler. Diesen ließ der Marler Torjäger wie einen Schuljungen stehen (O-Ton Gülgün: „der war nicht langsam, bis der allerdings geschaltet hat, war ich schon auf und davon!“), verzichtete diesmal auf „Extra-Schleifchen“ und sorgte mit einem präzisen Abschluss routiniert für das 2:0. Was man an dieser Stelle als ausgesprochen effektiv bezeichnen muss, wurde nach 32 Minuten nochmals eindrucksvoll untermauert. Ein weites Zuspiel von Dieter Thies erreichte Damian Drontmann, der brachte den Ball vor das Tor, Ibo Gülgün leitete weiter auf Ramon Schulden, der wenig Probleme hatte, für den 3:0-Halbzeitstand zu sorgen.
Die Gäste rieben sich immer noch verwundert die Augen und versuchten sich mit Parolen wie „auf geht´s – die können doch nix!“ aufzubauen.
Durchgang zwei ähnelte der ersten Halbzeit. Hullern setzte ihre agilen Offensivkräfte in Szene, diese waren aber im Defensiv-Verbund bestens aufgehoben. Und setzte sich doch ein Stürmer durch, scheiterte er entweder am glänzend aufgelegten Marler Schlussmann oder aber am eigenen Unvermögen. Zugegebenermaßen kam hier auch jede Menge Pech dazu, ein Tor hätten sie zu diesem Zeitpunkt definitiv verdient gehabt. Dieses fiel dann allerdings nach 50 Minuten auf der anderen Seite. Ibo Gülgün passte quer auf Patrick Simon, „Fliese“ ließ den Ball für Dieter Thies liegen und dieser setzte den Ball aus 22 Metern mit der Seite sehenswert in den oft zitierten Knick. Nur zwei Zeigerumdrehungen später erzielte Ramon Schulden seinen zweiten Treffer. Erst umkurvte er den Torhüter, um dann diverse Haken zu schlagen, sich letztlich denn Ball selbst hochzulegen, um per Kopf das 5:0 zu erzielen. Jay Okocha lässt grüßen.
Dann sollten die Gäste endlich zu ihrem Ehrentreffer kommen. Allerdings bedurfte es der Mithilfe des Unparteiischen, der diesmal seiner eigenwilligen Regelauslegung wiedersprach und dem Tor aus abseitsverdächtigter Position die Anerkennung zusprach („lediglich der andere Spieler wäre im Abseits gewesen!“). In Minute 64 setzte dann Benny Damberg zu einem langgezogenen Sprint auf der linken Seite an sorgte für die nächste Torchance. Der anschließende Schuss von Ramon Schulden landete zwar nur am Pfosten, aber Benny Damberg reagierte geistesgegenwärtig und machte das halbe Dutzend voll. Kurz darauf erzielte Dieter Thies seinen zweiten Treffer. Aus dem Gewühl heraus landete der Ball zentral auf Höhe der Strafraumgrenze, „DT11“ legte ihn sich zurecht und drosch ihn mit allen zur Verfügung stehenden Kräften zwischen Freund und Feind hindurch in die Maschen. „Ich wusste gar nicht, dass Du auch mit Vollspann schießen kannst!“, bewertete Sebastian Thiem nach Spielschluss flapsig die Aktion.
Für den Schlusspunkt sorgten die Gäste oder vielmehr der Referee. Der Ex-Marler Mani Mulai setzte sich nahe der Grundlinie durch, der Ball war allerdings knapp einen Meter im Toraus. Im Mittelkreis stehend hatte der Unparteiische aber scheinbar den besseren Überblick, ließ ihn gewähren und sein Querpass und der folgende Abschluss brachten das 7:2.
Fazit: Ein völlig verdienter Sieg gegen einen sehr starken und fairen Gegner. Grundlage war hier eine fantastische geschlossene Mannschaftsleistung gespickt mit diversen individuellen Einzelleistungen.

Tore:
1:0: I.Gülgün
2:0: I.Gülgün
3:0: R.Schulden
4:0: D.Thies
5:0: R.Schulden
6:1: B.Damberg
7:1: D.Thies

Aufstellung FC Marl: S.Heimbruch, A.Viehweg, B.Damberg, M.v.d.Wülbecke, M.Ehlendt, P.Simon, R.Rembowicz, D.Drontmann, D.Thies, S.Thiem, I.Gülgün, M.Lampka, R.Schulden, Pi.Riegermann