Ü50/1 – SG ETuS Haltern/SV Lippramsdorf 4:2 (2:1)
Die Ü50 des FC Marl steht mit beiden gemeldeten Mannschaften
im Viertelfinale des Kreispokals!!!
Während die von Obmann Jupp Uhlenbruch selbst ernannte „zweite Garnitur“
souverän mit 11:2 bei der Spielgemeinschaft des TSV Marl-Hüls, SV Sickingmühle
und SC Marl-Hamm gewann, siegte die „Erste“ mit 4:2 gegen die Spielgemeinschaft
des ETuS Haltern und SV Lippramsdorf.
Die erste Chance des Spiels sollte Kalle Heimbruch erhalten. Nach vier Minuten
stand er mutterseelenallein vor dem Tor und konnte sich die Ecke aussuchen,
doch beim Torschuss traf er mehr den Boden statt den Ball. Das hätte die frühe
Führung sein können…
In den Folgeminuten diktierten die Gäste das Spielgeschehen und es sollte sich
schnell herauskristallisieren, dass sie ihr Heil vornehmlich in Kontern suchten
und auf Fehler der Gastgeber warteten. Bereits nach 6 Minuten tat man ihnen
auch diesen Gefallen. Ein haarsträubender Fehlpass in die Mitte des Feldes, ein
gedankenschneller Pass auf den freistehenden Stürmer, welcher sich mit dem
Rücken zum Tor stehend drehte und durch die Beine den Ball ins Tor beförderte
und plötzlich stand es 0:1. Und wer die nächsten Minuten aufmerksam verfolgte,
der durfte leider keiner anderen Meinung sein, als dass man fortan eine
eindeutige Partie erwarten durfte.
Doch wie so oft im Fußball sollte es mal wieder ganz anders kommen. Nach 13 Minuten
erhielt Michael Schabio nahe der gegnerischen Grundlinie den Ball, vor dem Tor
positionierte sich Gerald Preuß und während der gegnerische Schlussmann offensichtlich
mit einem Zuspiel rechnete, schob „Schabi“ die Kugel rotzfrech aus spitzem
Winkel über die Linie.
Was zu dem Zeitpunkt eher als überraschend als hochverdient zu bewerten war,
sollte sich als „Dosenöffner“ für den weiteren Spielverlauf entpuppen. Mehr und
mehr ergriff man die Initiative, hatte dadurch deutlich mehr Spielanteile und
nahm zur Kenntnis, dass die Kondition der Gegner von Minute zu Minute nachließ.
Ebenfalls in die Karten spielte dementsprechend das folgende 2:1. Volker Kuzaj
brachte das Spielgerät mit einer strammen Flanke vor das Tor, Michael Schabio
war die berühmte Fußspitze eher am Ball als sein Gegenspieler und durfte sein
Doppelpack bejubeln (28.).
Kurz vor dem Seitenwechsel hätte man das dritte Tor machen können, vielleicht
sogar müssen. Udo Meister hätte bei einer 2 gegen 1-Situation auf Siggi Müller
spielen können, entschied sich aber für die andere Variante und somit verpuffte
der Angriff wirkungslos (34.). Sekunden später prüfte Jupp König den
Gästekeeper. Dieser konnte den sehenswerten Distanzschuss mit Geschick und viel
Glück ans Lattenkreuz lenken (35.). Mit 2:1 ging man somit die Halbzeitpause.
In Durchgang zwei war es wieder Jupp König, der die nächste Torchance besitzen
sollte, doch sein erneuter Distanzschuss verfehlte nur knapp sein Ziel und
landete neben dem Torpfosten (39.).
Zwei Minuten später ein Kuriosum: Der Schiedsrichter wertete einen (eigentlich
sauberen) Zweikampf eines Halterner
Spielers als „Grätsche am Mann“ und da dieses Vergehen innerhalb des Strafraums
stattfand, zeigte er dementsprechend auf den Punkt. Jupp König trat an, scheiterte
aber am Torhüter. Der Abpraller landete allerdings bei Volker Kuzaj, welcher
den Ball kompromisslos in die Maschen jagte (42.).
Kurz darauf konnten sich die FC-Oldies bei Frank Schulz bedanken, der seine
Farben mehrfach vor einem Anschlusstreffer bewahrte. Besonders erwähnenswert
wäre hier eine Glanzparade in der 46.Minute.
Nun folgten diverse Möglichkeiten, den oft zitierten Sack zuzumachen. Erst lief
Udo Meister von der Mittellinie allein auf das Tor zu (55.), doch sein Abschluss blieb ebenso
erfolglos wie sein raffinierter Heber aus der Distanz, den der Keeper noch
soeben im Zurücklaufen erreichte (58.) und der Schuss von Volker Kuzaj, der am
Außennetz des Tores landete (60.).
Die Entscheidung des Spiels fiel 8 Minuten vor dem Ende. Die Abwehr der Gäste
war schon längst entblößt, da machten sich Michael Schabio und Volker Kuzaj auf
den Weg. Ein erneutes „2 gegen 1“ löste Erstgenannter allerdings kaltschnäuzig
und selbstbewusst mit einem trockenen, harten Flachschuss von der linken Seite
ins lange Eck (62.).
Die letzte Marler Chance sollte Jupp König besitzen, dessen abgezockten Schuss
mit der Fußspitze konnte der Keeper aber mit einem Reflex parieren (63.).
Die letzten Spielminuten fanden dann beinahe ausnahmslos in der Marler Hälfte
statt. Erst hatten die Gäste noch Pech bei einem Pfostenschuss (75.), kurz danach
erzielten sie aber ihren zweiten Treffer zum 2:4 (77.). Und wer weiß, was passiert
wäre, wäre der Gästestürmer eine Minute später nach mustergültigem Zuspiel in
aussichtsreicher Position nicht ins Straucheln gekommen???
So blieb es beim hochverdienten 4:2, welches einer geschlossenen und vor allem
disziplinierten Mannschaftsleistung zu verdanken war.
Auch wenn es unfair gegenüber den gezeigten Leistungen der Mitspieler erscheint
(Chapeau an jeden einzelnen!!!), möchte der Verfasser dieser Zeilen besonders Rüdiger
Krakau erwähnen, der aufgrund einer phantastischen Leistung auch von vielen
Außenstehenden als „Man of the match“ deklariert wurde.
In Viertelfinale trifft man nun in zwei Wochen auf den SV Schermbeck.
Tore:
1:1: M.Schabio
2:1: M.Schabio
3:1: V.Kuzaj
4:1: M.Schabio
Aufstellung FC Marl: F.Schulz, K.Heimbruch, R.Krakau, G.Preuß, J.König, V.Kuzaj, H.Zühlke, S.Müller, U.Meister, M.Schabio