Ausgeglichen wie lange nicht

DAS TURNIER: Bei der Stadtmeisterschaft in der Rundsporthalle geht’s hoch her. Der TuS 05 Sinsen ist früh raus, nach leidenschaftlichen Duellen jubelt der FC Marl durch einen 6:3-Finalerfolg über Fenerbahce.

Von Sebastian Schneider und julius Sandkühler, Marl

Selten war das Turnier so ausgeglichen. Ein Indiz: Beide Halbfinals wurden erst im Neunmeterschießen entschieden. Und auch den Unterlegenen, dem VfB Hüls und dem SC Marl-Hamm, hätte man den Titelgewinn zugetraut. Der FC Marl räumte zusammen mit dem VfB Hüls in der Vorrunde den TuS 05 Sinsen aus dem Weg und gab sich auf dem Weg zum Titel keine Blöße mehr.

FCM: Der FCM bezwang aufopferungsvoll kämpfende Fenerbahce-Spieler im Finale mit 6:3. „Nach dem Drama im Halbfinale wollten wir uns belohnen“, sagte Trainer Mani Mulai. Im Semifinale hatte der FCM gegen den VfB Hüls nach der Niederlage in der Vorrunde (1:3) den Spieß umgedreht. Nach hitziger Partie mit drei Roten Karten für Yannick Kayma (VfB, Handspiel) sowie und Patryk Beczkowski (VfB) und Kim Völkel (FCM) nach einer Rudelbildung machte das Mulai-Team den Finaleinzug im Neunmeterschießen klar. Die Zwischenrunde hatte der FC gegen Fener (4:3) und Polsum (5:2) dominiert. In der Vorrunde hatten FCM (2:0) und dem VfB (3:0) gemeinsam Sinsen ausgeschaltet.

Fenerbahce: Die Anhänger peitschte den A-Kreisligisten zur Höchstleistung. „Dass wir das Finale verloren haben, hat mich nicht mehr groß gestört“, sagte Trainer Ilker Ciloglu. „Toll, wie unsere Fans uns unterstützt haben.“ Im packenden Halbfinale zwischen den Teams mit dem lautesten Anhang gegen die Hammer Löwen ging es beim Stand von 4:4 ins Neunmeterschießen. Furkan Güleryüz verwandelte entscheidend zum Finaleinzug. In der Zwischenrunde schlug Fener Polsum klar (5:2), in der Vorrundengruppe hatte das Ciloglu-Team hinter den Hammern Platz zwei belegt.

VfB Hüls: Zusammen mit dem FCM brachte der VfB in der Vorrunde den TuS 05 zu Fall, zog als Erster in die Zwischenrunde ein. Dort gab’s einen Sieg gegen den SSV (3:1), aber auch ein 0:1 gegen die Löwen. Im Halbfinale war das Team von Werner Platzer gegen den FCM auf Augenhöhe, zog im Neunmeterschießen aber den Kürzeren. „Das war sehr ärgerlich“, sagte er nach Platz drei. „Die Einstellung war top, auch wenn mehr drin gewesen wäre.“

SC Marl-Hamm: „Ich bin stolz“, sagte Trainer Henry Schoemaker. „Wir haben guten Fußball gezeigt.“ Der brachte dem SC in der Vorrunde den Gruppensieg vor Fenerbahce. Und auch die Zwischenrunde schlossen die Hammer nach Siegen gegen den SSV (9:2) und den VfB (1:0) als Erster ab.

SuS Polsum: Trainer Peter Kappert überließ seiner Mannschaft das Coachen. Der SuS gewann die Vorrundengruppe souverän vor Sickingmühle (6:3) und Lenkerbeck (5:0). In der Zwischenrunde waren der FC Marl und Fenerbahce bei den 2:5-Niederlagen unüberwindbar. „Die waren zu stark“, sagte Kappert. „Aber wir sind total zufrieden.“

Sickingmühler SV: Das Team des Ausrichters kam schleppend ins Turnier, trennte sich von Germania Lenkerbeck nur 2:2, unterlag Polsum mit 3:6. In der Zwischenrunde schied der SSV nach Niederlagen gegen gegen den VfB (1:3) und Hamm (2:9) aus. „Gegen den VfB haben wir unser bestes Spiel gemacht“, sagte Coach Christian Rudnik.

TuS 05 Sinsen: Der Titelverteidiger strich in der Vorrunde sang- und klanglos ohne eigenen Treffer die Segel. „Es war klar, dass ein Favorit ausscheidet. Dass wir das sind, war natürlich nicht unser Plan“, sagte Trainer Michael Schrank. „Wir müssen das Turnier abhaken und uns auf die Rückserie konzentrieren.“ Zu allem Überfluss fehlt jetzt Patrick Goecke. Keeper Simon Werner bekam in der Vorrunde gegen den FCM eine Zeitstrafe wegen Handspiels außerhalb der erlaubten Zone. Goecke ging ins Tor, nahm aber auch außerhalb des Halbkreises die Hand zur Hilfe. Weil er ein sicheres Gegentor verhinderte, zückte Schiedsichter Hasan-Can Öztürk die Rote Karte.

TSV Marl-Hüls: Der B-Kreisligist hatte sich gegen Fener und Hamm in der Vorrunde etwas mehr ausgerechnet, verlor aber zweimal. „Wir haben es aber gut gemacht, auch unsere vier A-Junioren“, so Trainer Björn Schneider.

DJK Germania Lenkerbeck: Der C-Kreisligist trotze Sickingmühle ein 2:2 ab. „Wir hätten mit etwas mehr Glück die Zwischenrunde erreichen können“, so Trainer Timo Merkl, dessen Team dem SSV wegen der schlechteren Tordifferenz dem SSV den Vortritt lassen musste.

Quelle: Medienhaus Bauer