Alte Herren: Ü40-Pokalaus am Katzenbusch

DJK/Spvgg.Herten – FC Marl 5:2 (1:0)

Das Unternehmen „Kreispokal 2019“ ist für die Ü40 des FC Marl 1 beendet.
Bei der DJK/Spvgg.Herten setzte es eine 2:5 (0:1)-Niederlage. Ein Ergebnis, welches auch in der Höhe völlig berechtigt ist, es hätte aber auch durchaus anders kommen können.
Personell gab es im Vergleich zur 1.Runde einige Veränderungen. Markus vor der Wülbecke, René Rembowicz und Thomas Heidenreich standen nicht zur Verfügung, dafür kamen Rüdiger Simon, Sefa Cerik und Thomas Bunte zum Einsatz.
Die Sportanlage am Katzenbusch sollte sich im wahrsten Sinne des Wortes als Stolperstein erweisen. Der Rasenplatz glich einer Kraterlandschaft, was für die Kunstrasen-Verwöhnten von der Hagenstraße sicherlich nicht von Vorteil war. Dies war aber mit Sicherheit genauso wenig Grund für die Niederlage wie die „Inszenierung“ des Unparteiischen, welcher die eine oder andere Entscheidung zu Ungunsten des FC treffen sollte.
Kurz vor dem Spielbeginn das erste Kuriosum: Des Öfteren kommt es vor, dass ein Schiedsrichter – gerade bei Spielen auf dem Kleinfeld – kurz und knapp die Mannschaften bezüglich des Regelwerks instruiert. Hier sollte es allerdings andersrum geschehen. Darf fliegend gewechselt werden? Muss der Torwart abwerfen? Und das vielleicht auch über die Mittellinie? Der Referee hatte dringenden Aufklärungsbedarf. Und als er wenig später bei der fast schon aus der Mode gekommenen „Passkontrolle“ jeden einzelnen Spieler nach dem Geburtsdatum fragte, fühlte man sich Jahrzehnte in den Jugendfußball zurückversetzt. Unglaublich!
Dann sollte es tatsächlich losgehen und auch im Spiel hatte der Schiri den ersten Auftritt. Bei einem Freistoß der Gastgeber positionierte sich die Marler 2 Mann-Mauer regelkonform, doch der Schiedsrichter hatte was dagegen und beorderte sie mehrere Meter nach hinten. Mit einem Hinweis darauf, dass man heute auf dem Kleinfeld spielen würde, konnte er aber glücklicherweise überzeugt werden. „Ich lasse mich ja auch gern belehren!“ zeigte er sogar Einsicht.
Und es sollte aus Marler Sicht nicht besser werden. Eine Viertelstunde war vergangen, da sprang Daniel Grabowski nach einem Flankenball im Strafraum der Ball vom Oberschenkel an den Arm und der Referee zeigte ohne zu Zögern auf den Punkt. Nach dem nun üblichen Reklamieren, Protestieren und Diskutieren zeigte er „Grabbe“ obendrein die gelbe Karte und beorderte noch vor der Ausführung des Neunmeters den Verantwortlichen der Gastgeber zu sich. Da es verständlicherweise auch Rufe und Kommentare aus dem Zuschauerbereich gab, forderte er zwei Ordner, um für „Ruhe zu sorgen“. Abenteuerlich!!!
Der nun folgende Strafstoß, der souverän verwandelt wurde, spielte den Hausherren nun natürlich noch mehr in die Karten. Der FC musste nun kommen, Herten konnte sich aufs Kontern konzentrieren, was sie teilweise auch exzellent praktizierten.
Doch die nächste Großchance hatten die Gäste. Sefa Cerik überlief seinen Gegenspieler und ging im Strafraum zu Fall. Der Schiri sah hier ebenfalls eine Regelwidrigkeit (Konzessionsentscheidung?) und zeigte auch hier auf den Punkt. Torhüter Andreas Janzen lief an, setzte das Spielgerät aber neben das Tor. Kurz darauf war es Jupp Glatz, der nach einer tollen Einzelaktion Christoph Kohn in Szene setzte, seinen Torschuss konnte der gegnerische Keeper aber mit Bravour parieren.
Danach der nächste Auftritt des Spielleiters: Agron Arifaj lieferte sich einen Zweikampf mit seinem Gegenspieler und dieser schien Agron nicht mehr loslassen zu wollen. Als er letztlich doch von ihm abließ und Agron sich auf den Weg zum Tor machte, entschied der Schiri auf Stürmerfoul. Unfassbar!
Das dies natürlich zum Unmut der gesamten „Bank“ führen sollte, blieb auch dem Schiri nicht verborgen. „Noch ein Ton und ich lasse die gesamte Seite räumen!“, so seine arrogante Reaktion.
Da Herten zahlreiche Torchancen ungenutzt ließ, ging es mit dem knappsten aller Rückstände in die Halbzeitpause.  
6 Minuten nach Wiederbeginn bekam die Hoffnung der Marler einen herben Dämpfer. Einen Eckstoß für die Gastgeber brachte der Spieler mit der Pike herein und als nahezu sämtliche Akteure den Ball im Aus wähnten, rieben sie sich verwundert die Augen, als dieser das Tornetz von innen nach Außen ausbeulte. „Als ich kapiert habe, dass der direkt draufschießt, war es zu spät!“, kommentierte Torhüter Andreas Janzen nach dem Spiel die Situation. Nun gab niemand mehr einen Pfifferling auf den FC, zu abgezockt verwaltete der Gegner das Ergebnis und setzte vorn immer wieder feine Nadelstiche. Außerdem musste man eine gelb-rote Karte für Rüdiger Simon hinnehmen. Sah er kurz nach dem Seitenwechsel nach einem Foulspiel den gelben Karton, so „kommentierte“ er 10 Minuten später eine erneute Fehlentscheidung des Schiris von der Bank aus mit den Worten „Das kann doch nicht wahr sein!“.
Natürlich ließ sich dieser diese schlimmen Worte nicht bieten und erweiterte sein heutiges Tages-Portfolio um besagte rote Karte.
Doch plötzlich gab es doch noch ein Marler Lebenszeichen. Nach einem Querpass von Daniel Grabowski schob Agron Arifaj zum 1:2 ein und das zarte Pflänzchen Hoffnung keimte wieder auf.
Doch Herten hatte leider die passende Antwort parat. Im direkten Gegenzug zog ein Spieler von der eigenen Eckfahne los, ließ diverse Spieler wie Fahnenstangen stehen und überlupfte als I-Tüpfelchen den machtlosen Torhüter. Jetzt ergab man sich seinem Schicksal und stellte nahezu sämtliche Abwehrbemühungen ein. Es folgten die Gegentreffer 4 und 5 und man war mit dem zwischenzeitlichen 1:5 äußerst gut bedient. Mit dem Schlusspfiff sorgte Christoph Kohn nach Zuspiel von Agron Arifaj für ein wenig Ergebniskosmetik.
Dem FC blieb leider nichts mehr außer einem fairen Gegner und verdienten Sieger zu gratulieren.
Mit der Ü32 und den beiden Ü50-Mannschaften lodern nun noch 3 heiße Eisen im Kreispokal-Feuer…

Tore:
2:1: A.Arifaj
5:2: C.Kohn

Aufstellung FC Marl: A.Janzen, A.Viehweg, R.Simon, M.Seiler, C.Kohn, J.Glatz, S.Cerik, T.Bunte, D.Thies, A.Arifaj, D.Grabowski